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Urlaub für Arbeitslose - Leserkomentar in der "Kleinen Zeitung", 5.11.2014

Aktive Arbeits… am Mi., 05.11.2014 - 19:47

Arbeitssuche ist sehr anstrengend und macht krank. Arbeitslose müssen von einem Tag auf den anderen mit viel weniger Geld über die Runden kommen. Das betrifft nicht nur den/die Arbeitslosen, sondern belastet Partner und Kinder. Arbeitslose verlieren nicht nur ihre ArbeitskollegInnen, sondern oft auch private Freunde, mitunter ihren Partner. Die Arbeitssuche ist nur noch aufreibend.

Das AMS macht unnötigen Stress: Echte Beratung und Vermittlung gibt es beim AMS wegen Personalmangel kaum. Daher schiebt das AMS zur Vortäuschung „Aktiver Arbeitsmarktpolitik“ die Arbeitslosen nur noch von der einen in die nächste Zwangsmaßnahme.

In einer Umfrage des Gesundheitsprojekts „Würde statt Stress“ haben Arbeitslose nach dem eklatanten Geldmangel die strukturelle Gewalt durch das AMS, das permanent Existenz gefährdende Bezugssperren androht, als größten Belastungsfaktor genannt: 29% bekommen Beschwerden, wenn sie einen Kurs machen müssen, den sie nicht selbst ausgesucht haben. 36% fürchten sich überhaupt vor dem Kontakt mit dem AMS.

Warum sollte ein von Erwerbsarbeitslosigkeit betroffener Mensch nicht auch das Recht auf ein wenig Erholung und Familienleben haben? Noch dazu, wo das Arbeitslosengeld eine Versicherungsleistung ist, in die der Betroffene selbst eingezahlt hat?! Wer von einem „Urlaub auf Staatskosten“ spricht, hat keine Ahnung oder versucht bewusst ArbeitnehmerInnen mit und ohne Lohnarbeit gegeneinander auszuspielen.

Aktive Arbeitslose Österreich haben bereits am 8.8.2014 in einer Straßenaktion das Ausland für einen Moment zu den Arbeitslosen gebracht, internationale Gäste über das de facto Ausreiseverbot für Arbeitslose informiert und gebeten, mit Urlaubspostkarten an Sozialminister Rudolf Hundstorfer auf die missliche Lage Arbeitsloser hinzuweisen.

Fast alle Gäste zeigten vollstes Verständnis. In so gut wie allen Industriestaaten ist es seit Jahrzehnten selbstverständlich, dass auch Arbeitslose, zumeist 2 - 3 Wochen in Ausland reisen dürfen. In der arbeitsamen Schweiz sogar 5 Tage pro 60 Tage Arbeitslosigkeit. Niemand versteht, warum Kinder keinen gemeinsamen Familienurlaub machen können, weil ein Elternteil keine Erwerbsarbeit bekommt.

Mit dem als Gesetz beschlossenen Übereinkommen über die Beschäftigungspolitik der Internationalen Arbeitsorganisation der UNO hat die Regierung sich verpflichtet, „dass für alle Personen, die für eine Arbeit zur Verfügung stehen und Arbeit suchen, eine solche vorhanden ist“. Uns ist nicht bekannt, dass die hoch bezahlte Regierung im Kampf gegen die Rekordarbeitslosigkeit auf ihren Urlaub verzichten würde.

Karin Rausch und Martin Mair

https://bit.ly/holydaysforunemployed

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