Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.

Hinweis zu E-Mail-Anfrage: Aus technischen Gründen und aus Gründen des Datenschutzes und der Netzpolitik bitte Google und gmx meiden! Weitere Infos

Langeweile bei trendwerk (Erfahrungsbericht 2012)

Submitted by Aktiver Admin on Thu, 02.02.2012 - 21:42

Mein Bericht über Trendwerk (zugeteilt 2012)

Vorstellung

Kursort: 1140 Wien, Felbigergasse 38

10 Uhr, Einstündiger Vortrag über die Vorteile bei Trendwerk. Ca. 50 Personen anwesend. Danach Einteilung zu Vor- und Nachmittagskurs. Ich darf vormittags hin und zwar von 8:30 – 12:30 Uhr.

Der Kurs wird ein Monat dauern. Bei Bedarf können noch 2 Monate (freiwillig) angehängt werden, wobei man dann Angestellter von Trendwerk ist.

1. Kurstag, Montag, (ein paar Tage später)

Im 4. Stock ist eine lange (Menschen-)Schlange. Jeder wird einer von fünf Gruppen zugeteilt und setzt sich in einen großen Saal in die dafür vorgesehene „Abteilung“. Um 9 Uhr werden wir von unserem Trainer abgeholt (nur meine Gruppe, jede Gruppe besteht aus 25 Personen) und gehen in einen anderen Raum.

Ausführlich wird uns erklärt wie wir den Kurskostenzuschuß-Zettel ausfüllen sollen. Danach wird uns ausführlich erklärt wie wir den Trendwerkfragebogen ausfüllen sollen. Ca. die Hälfte der Gruppe besteht aus Ausländern. Einige haben kaum Deutschkenntnisse. Dadurch zieht sich das Ganze in die Länge.

Wir bekommen eine Mappe. Da stehen unsere Pflichten drin. Das wird jetzt durch genommen. Wer eine Stunde zu spät kommt, der wird vom Trainer nach Hause geschickt und dem AMS ein unentschuldigter Fehltag gemeldet (sagt der Trainer, steht nicht in der Mappe).

Alle Teilnehmer sollen bei der Krankenkasse einen Nachweis über die Versicherungszeiten holen und bis Freitag mitbringen. Nur einer spricht den Datenschutz an, wird aber gleich „ruhig gestellt“.

Jeder bekommt einen grünen Zettel. Darauf sollen wir unseren Namen schreiben und vor uns auf den Boden legen (Anm.: Wir sitzen in einem Raum an den Sesselreihen an drei Seiten stehen. Auf der vierten Seite steht nur ein Sessel, der dem Vortragenden vorbehalten ist)

2. Kurstag

Wir sitzen 20 Minuten (!) da, während uns der Trainer anschweigt. Er schaut zuerst am PC und dann bei den Anwesenden nach Lebensläufen und den Versicherungszeiten-Zettel. Dann fragt er welche Personengruppen am wenigsten Aussichten haben einen Job zu finden (Frauen, unter 30 Jährige, über 45 Jährige und Langzeitarbeitslose) und wo man Jobs findet (Freunde, etc.) um anschließend Trendwerk anzupreisen. Die Zeit vergeht sehr langsam und es ist sehr langweilig.

Zwischendurch gibt es ein paar 15 minütige Pausen.

3. Kurstag

Heute machen wir eine Vorstellungsrunde. D.h. jeder der Teilnehmer stellt sich vor und beantwortet etwaige Fragen des Trainers. Am Ende des (Kurs-)Tages wird uns noch das Büro des Trainers gezeigt und wo man Ausdrucke/Kopien machen kann. Alle 1 – 2 Stunden machen wir eine 15 minütige Pause (das machen wir jeden Tag, daher schreibe ich das nicht mehr extra dazu).

4. Kurstag

Wir sind nur mehr 17 Personen. Wir besprechen Praktika, Probezeit, Lebenslauf. Es ist nicht sehr spannend.

5. Kurstag

Heute nur mehr 12 Personen. Wir besprechen Bewerbungsschreiben, Motivationsschreiben, und Vorstellungsgespräch. Es ist langweilig.

6. Kurstag

Kurze Wiederholung von gestern. Dann sollen die Einzelcoachings beginnen, während die anderen am PC nach Stellenangeboten suchen. Wir gehen in den 3. Stock, in den Computersaal. Dort ist es dunkel und stickig. Gelangweilte Trendwerk-Kurs-Teilnehmer spielen am PC Patience oder lesen Zeitung. 1/3 der PCs ist besetzt, 1/3 reserviert und 1/3 defekt. Wenn man einen freien PC findet ist die Freude auch nur kurz. Die Computer sind sehr langsam und viele (Web-)Seiten sind gesperrt (d.h. man kann sie nicht aufrufen). Ich komme nicht einmal in meinen Mailaccount rein. Das ist der bisherige Tiefpunkt des Kurses.

7. Kurstag

Wir treffen uns – wie immer – im „Klassenzimmer“. Nachdem jeder – wie immer – die Anwesenheitsliste unterschrieben hat, sagt der Trainer, dass wir wieder in den PC-Saal gehen und uns um 12 Uhr wieder hier treffen. Mein PC ist heute etwas schneller als der gestern. Es ist ein langweiliger, nutzloser Vormittag. Um 12 Uhr gehe ich runter (ins Klassenzimmer) und nach einer Anwesenheitskontrolle dürfen wir gehen.

8. Kurstag

Wie gestern, außer dass der Trainer ca. 5 Minuten mit mir über meine Vorstellungen von einem Job spricht.

9. Kurstag

Ab heute geht jeder selbstständig gleich in den PC-Saal nachdem er im Büro des Trainers (Anm.: ein Großraumbüro mit vielen Schreibtischen) die Anwesenheitsliste unterschrieben hat. Ich finde einen PC, lese Zeitung (die hier gratis zur Verfügung gestellt werden) und gehe kurz vor 12:30 Uhr nachdem ich mich aus der Anwesenheitsliste wieder ausgetragen habe.

Das Ein- und Austragen aus der Liste findet jeden Tag statt, daher schreibe ich das ab jetzt nicht mehr.

10. Kurstag

Ich finde keinen funktionierenden PC. Also setze ich mich vor einen defekten und schlage die Zeit tot mit Zeitung lesen. Obwohl heute ein stark bewölkter Tag ist, sind fast alle Jalousien herunter gezogen. Bei manchen ist ein ca. 30 cm Spalt unten noch frei. Von den Deckenlampen ist nur ein Drittel an. Es ist eine düstere Atmosphäre. Wenn jemand ein Fenster öffnen will bekommt er Unmutsbekundungen zu hören, da a) plötzlich Tageslicht die Apathie der Teilnehmer stört und

b) es zieht. Daher sind – wenn überhaupt – Fenster nur max. 5 Minuten geöffnet.

11. Kurstag

Als ich die Anwesenheitsliste in der Früh unterschreibe, will der Trainer gleich mit mir reden. Wir reden darüber was ich tun will. Der Trainer meint ich soll mir Stellenangebote ansehen und ihm sagen was mich interessieren würde. Vielleicht kann er ja dem AMS einen Kurs empfehlen. Gesprächsdauer ca. 5 Minuten. Danach wieder PC-Saal.

12. Kurstag (Freitag)

Seltsamerweise sind heute viel weniger Leute da (Ironie). Die Zeit geht schleppend vorbei.

13. – 17. Kurstag
Wie immer. Öde und langweilig. Es ist halbdunkel, schwül und stickig. Eine einschläfernde Atmosphäre. Einmal diskutieren ein paar Leute hinter mir lautstark in einer Fremdsprache was auch nicht angenehm ist.

18. Kurstag

Wie immer… Gegen Mittag bittet mich der Trainer zu sich. Überraschenderweise bietet er mir einen Dienstvertrag bei Trendwerk an. WTF? Ich dachte so was (max. 2 Monate) bekommt nur wer gute Aussichten auf einen Job hat und bei dem der bisherige Monat nicht ausreicht. So wurde es uns jedenfalls am Anfang erklärt. Und ich (älterer Langzeitarbeitsloser) habe definitiv keine guten Aussichten auf einen Job. Der Trainer sagt er muss jedem so einen Vertrag anbieten. Ich sehe keinen Sinn darin weiterhin bei Trendwerk nutzlos vor alten PCs zu sitzen und dafür mein Geld von Trendwerk anstatt dem Sozialamt zu bekommen. Daher lehne ich das Angebot ab. Der Trainer fragt mich was er als Begründung schreiben soll. Ich sage, dass aufgrund meines Alters und der langen Abwesenheit vom Arbeitsmarkt die Aussichten einen Job zu finden gering sind. Der Trainer schreibt das in ein (PC-)Formular und druckt es zweimal aus. Eines gehört mir. Ich soll es zum AMS mitnehmen. Das zweite soll ich unterschreiben. Die Unterschrift verweigere ich. Auch ok.

19. – 20. Kurstag

Wie immer… außer dass es mittlerweile schon schwer ist einen freien Stuhl zu finden, unabhängig davon ob er vor einem funktionierenden oder defekten PC steht.

21. Kurstag (Donnerstag)

Endlich der letzte Tag. Anfangs wie immer. Dann kommt eine Kurskollegin und sagt wir sollen in einen bestimmten Raum kommen. Also tun wir das. Als alle da sind, sagt der Trainer der Workshop (selten so innerlich gelacht) ist vorbei. Außer zwei Personen haben alle den Dienstvertrag unterschrieben. Die Anderen sollen morgen wieder kommen. Aber weil es der erste „Arbeitstag“ ist brauchen sie nur unterschreiben und dürfen dann gehen. Alle freuen sich und klatschen. Ich frage mich, warum sie nicht heute unterschreiben dürfen und sich die morgige unnütze Hin- und Rückfahrt ersparen können.

Alle haben dann ab Montag von 8-14 Uhr oder von 9-15 Uhr „Dienst“. Da das AMS so viele Leute schickte und so viele den Dienstvertrag unterschrieben haben, stehen den Teilnehmern noch weniger PCs zur Verfügung (sagt der Trainer). Um das auszugleichen haben sich die Trainer überlegt die Zeit vor den PCs zu beschränken. Unsere Gruppe darf von 11-14 Uhr an die Computer. Vorher dürfen sie bis zu 1 Stunde zu spät kommen, dann gibt es Einzelgespräche mit dem Trainer bzw. er teilt sie zu Arbeitsaufgaben (was auch immer) ein.

Dann dürfen wir gehen.

Fazit: Ich hatte schon viele AMS-Kurse. Doch dieser war einer der sinnlosesten. Viele defekte PCs, zu wenig Stühle, sehr langsame PCs, und ur-viele Seiten gesperrt (u.a. alle .de Adressen).

Total langweilig, einschläfernd, halbdunkler Raum, stickig. Eine Zumutung. Ich hatte nur zwei kurze persönliche Gespräche mit dem Trainer (das wo er mir den Dienstvertrag aufdrängen wollte nicht mit gezählt). Am letzten Kurstag waren praktisch alle Leute anwesend die auch zuletzt im „Klassenzimmer“ waren (5. Kurstag – 12 Personen). Also hat offenbar keiner während des vergangenen Monats einen Job gefunden. Und das obwohl Trendwerk so motivierte Trainer hat und so viele Firmen exklusiv ihre Stellenangebote vorher zu Trendwerk schicken und das AMS sogar einen Teil des Gehalts für ½ Jahr zahlen würde. Da fragt man sich doch: Was ist das für ein unnötiger, unfähiger Verein? Alles nur um die Statistiken zu schönen.

PS: Meine AMS-Beraterin war natürlich sehr sauer, dass ich den Dienstvertrag bei Trendwerk nicht angenommen habe. Sie drohte mir, sollte so etwas nochmals vorkommen, meine Bezüge zu sperren.

Schlagworte
Ortsbezug
Schlagworte Erfahrungsberichte