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Persönlichkeit & Charisma (325. Gedankenexport)

Gedankenexport am Di., 17.10.2017 - 17:46

~|Die Vergänglichkeit des synthetischen Charismas

Anfügungen und Einwände zum Artikel des Autors Max Haller in der Wiener Zeitung vom 17.10.2017

Natürlich ist alles eine Frage der Persönlichkeit, so lange sie politisch relevant, so lange diese dem System dienlich ist, also gefällig. Man glaubt ja allen Ernstes heutzutage, dass man Charisma, Ausstrahlung, den, einem anhaftenden Zauber in der PR-Küche herstellen kann, mithilfe höchst bezahlter „Alchimisten“, sprich Coaches und sonstigem „Beratergesinde“ nach oft von irgendwo abkopierter Rezeptur. Hokuspokus, Abrakadabra, der Auserwählte kriegt ein charismatisches Outfit verpasst und wird in die Politarena geschickt. Man könnte getrost sagen, diese Art von Persönlichkeitsbildung ist nix anderes als Imagetuning. Die Neulackierung und Politur einer Hülse, die man so zeigt, wie man sie wahrgenommen haben möchte und das hartnäckig auch glaubt – „des Kaisers neue Kleider“.  

Aber das wissen wir ja eh. Charisma ist etwas, das von ganz innen kommt. Es ist weder erlernbar noch kopierbar. Dieses Persönlichkeitsflair einer spürbaren Präsenz hat ein unantastbares Copyright. Umgeschlagen auf das kürzliche Wahldebakel und vorangegangener Werbeschlacht spricht man dem Kurz ein ungeheures Charisma nach. Vorsicht! Viele sind da ganz anderer Meinung. Das einzige, das womöglich besticht, ist seine jugendliche Strahlkraft mit 31. Darüber hinaus – Leere! Dazu, ganz berührend geoutet: „Mein Papa war eigentlich nur Ingenieur bei Philips und mal kurz arbeitslos, Mama auch nur AHS-Lehrerin." Typische Arbeiterfamilie! Mit dem Versuch, offenherzig zu wirken mit den unausgesprochenen Worten „Ich bin ja eh auch einer von euch!“, schielte er ganz bewusst auf die Arbeitnehmerschaft im unteren Einkommenssektor. Da bietet Kern weitaus mehr an Ausstrahlungspotential, Erfahrung und Glaubwürdigkeit, im Vergleich zu den anderen natürlich. Doch, wie ich eingangs schrieb, versucht man krampfhaft Charisma zu produzieren, mittels der Kommerzmedien. ORF, klar.

Kurz erhielt von dort regelrechten Aufwind und schwebte ohne viel eigenem Zutun recht lässig nach oben und schien viele von oben aus zu blenden. Lächeln, freundlich sein, Ruhe bewahren, sich folgsam ans absolvierte Kommunikationstraining halten. Kern wurde im ORF vergleichsweise „unterbelichtet“. „Charisma kann sich schnell in Nichts auflösen“, das groß gedruckte Insert in Haller’s Artikel. Ja, nur jenes, das künstlich ist, das aufgesetzt wirkt und bei uns im Herz nicht ankommt. Ein weiteres Beispiel: Kreisky war auch ganz ohne Medien eine spürbare Persönlichkeit und bis heute in dieser Hinsicht ungeschlagen. Davor und danach eher „tote Hose“. Ein Haider ist ihm womöglich ziemlich nahe gekommen, nur halt anders „fraktioniert“... Apropos zu denen, die unbestritten zunehmend Wahlkämpfe steuern:           

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~|Medien – die eigentlichen Wahlkampfmacher

Wie wir im ORF unsere Kandidaten wahrnehmen dürfen und sollen. Was so den und des weiteren der ORF bei uns Glotzern steuert. Ein wiedergegebener Emailwechsel mit dem „Seligen Grafen“

So mein Verständnis nach einigen Recherchen und die Unsäglichkeit der Quotenermittlung. Etwas mehr als 3.000 Seher bzw. Sehergruppen bestimmen die allgemeine Einschaltquotenrelevanz in Österreich. Gehen wir davon aus dass durchschnittlich 2 Personen in die selbige Glotze starren, sind es dennoch nur rund 0,1 Prozent, die für alle Österreicher sprechen und entscheiden, also für rund 7 Millionen potentielle TV-Konsumenten.  Allein das schon erklärt den Wahnsinn bzw. die Absurdität der Erfassung von Programm konsumierenden Mehrheiten, die letztendlich fiktiver Natur sind. Die Messung erfolgt über Paneele, also ein speziell präpariertes und mit dem TV-Apparat gekoppeltes Gerät – eine  Art Mediabox samt eigener Fernbedienung -, die man mehr oder weniger auf Wunsch oder nach einem zufälligen Auswahlprinzip erhält. Zudem lassen viele, wie wir ja selbst eingestehen müssen, ungesehen den Fernseher eingeschaltet und haben ganz was anderes im Fokus oder tun was andres, sind womöglich gar nicht im LED-hellen Raum. Also diese Art Messung von Programmtendenzen ist ohne relevante Aussage, so gesehen völliger Schwachsinn, bzw. nach Wunsch und Laune im Eigeninteresse der Fernsehanstalten manipuliert.

Dazu kommt ein sehr dubios und klarerweise proporzmäßig  zusammengesetzter Publikumsrat. Und, dass Redakteure regelmäßig zur  mehrtägigen bis mehrwöchigen Gehirnwäsche geschickt werden, Veranstalter BBC und CNN. Die verpflichtenden Seminare werden als Bildungskarenz angeboten. Es ist naiv zu glauben, dass es in einer parlamentarisch abgesegneten Parteienlandschaft jäh so etwas im öffentlichen Wesen geben kann wie parteineutral oder überparteilich. Wer das annimmt, ist selbst Schuld. Gerade bei den Medien als wichtigstes, politisches Steuerelement möchten alle vertretenen Parteien mitreden, am meisten die stärksten... eigentlich logisch. So einfach ist das. Da ist es bis zur endgültigen Verabschiedung der parteigelenkten Gesellschaftspolitik in vielleicht in gar nicht so ferner Zukunft wichtig, wer die öffentlichen Einrichtungen diktiert.

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~|Der Kurz’e Sieg

Der keiner ist und um den man den jungen Kanzlerkönner nicht beneiden sollte. Nau, wir alle sind furchtbar gespannt!

So groß ist Kurz’s Vorsprung nicht, dass er viel Dominanzspielraum hat. Zwei starke „Kanzlermacher“ stehen breitbeinig bereit hinter ihm, die im Falle des Falles nicht unbedingt koalieren müssen, wenn nix, also nicht genug dabei „rausspringt“. Zudem der Druck der eigenen Fans, die sich jetzt das Große Zaubern erwarten, einen großen, starken Kurz. Viele Blaue vergessen das „Blau-Schwarz-Schüssel-Kabinett-Debakel“ nicht, wo es bald zur intern und extern geschickt fabrizierten F-Spaltung kam. Rot-Blau konnte nur der Bruno und da waren die Blauen in parlamentarischen Prozenten marginal, doch Stefan Petzner, nur so pro forma ein bisserl SPÖ-Kampagnencoaching betreibt, träumt davon, bzw. rät seiner Heimatpartei zu solch einer Partnerschaft.

Im Falle dass sich Kurz mal kurz in eine türkis-rosa-blaue Allianz rettet, gäbe es dann noch immer eine ziemlich starke Opposition und die könnte dieses Bündnis vor sich hertreiben und so ziemlich alles an Gesetzesplänen verhindern. Denn dieser „Dreier“ ist nach vorläufigen Ergebnissen ohne den ausgezählten Wahlkartenwähler noch keine absolute Mehrheit, schon gar nicht ohne Rosa, dabei die SPÖ als massige Opposition. Es ist am Ende ein gewagtes Spiel und duftet jetzt schon nach Neuwahlen. Eins ist klar, den euphorischen und noch relativ naiven 31 Jahren stehen grinsende Haudegen gegenüber. „Na, Basti-Burli, darfst auch schon mit den Großen reden. Also zeig uns, was d’alles hast, komm schon! Na, wo ist denn das Finanz- und Innenministerium? Gib’s endlich raus!“ 

Oder aber, es ist ein ganz anderer Plan dahinter, nämlich ein inszeniertes Bühnenstück, um die Roten wieder als praktischen Regierungsbeifahrer zu gewinnen, nur in vertauschten Rollen und beiderseits dann mit sicherlich anderer Starbesetzung. Hauptsache die „Graue Eminenz“ im jeweils parteilichen Hintergrund lebt munter weiter. Dem türkisen Kurz als sichtlich erfolgreichen Stimmenfänger sei gedankt und dann, tschüss! Analog dazu hätte auch der Kern die Partei nach plötzlichem Rücktritt Faymann’s „hinübergerettet“. Vielleicht war das Kapitel bzw. der Bühnenakt „Im Tal des Silbersteins“ gar nicht rein spontan improvisierter Stehgreif, in dem uns einen unverhofft aufgedeckten Skandal vermitteln wollte...

Vielleicht ist „jemand (? – Preisfrage an Verschwörer/Innen)“ daran interessiert, dass weder Schwarz noch Rot noch Blau allein allzu stark werden. Denn, ein Parteienkonglomerat - vorzugsweise den Konservativen, Neoliberalen, Mitterechtlern alias Nationalen (die liberale Union) auf der einen Seite und den Sozialdemokraten und eventuell paar weiteren ökofreundlichen „Spurenelementen“ (die Mittelinks-Union) auf der anderen Seite - verhindert, zuminderst verzögert die befürchtete, totale Wende im System Gesellschaftsordnung bzw. das Kippen der Alten Ordnung. Wie ich schon so oft kundtat, nix wird in diesen elitären Sphären dem Zufall überlassen, heißt, man hat Plan B bis C oder D schon parat. Harren wir mal den Wahlkartenergebnissen. Teile und herrsche lautet nach wie vor das Motto der Macht. Teile und nenne es Demokratisierung und bleib weiterhin mächtig. Gib den Massen Brot und Spiele, verteile rechtzeitig Almosen und niemand wird so schnell am Thron rütteln. Wie auch immer, wir dürfen uns mit der Regierungsbildung in Geduld üben, wie die Deutschen, und