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Kinder von Armen unerwünscht? Gemeinde Wien lässt Kinderspielplätze in Meidling verkommen

Submitted by Aktive Arbeits… on Wed, 15.09.2010 - 00:00

In Wien herrscht nach wie vor mit rund 100.000 beim AMS Arbeit suchend gemeldeten Menschen Rekordarbeitslosigkeit. Auch Armut, denn rund 100.000 Menschen beziehen nun die Mindestsicherung, 2/3 davon weil der Lohn ihrer Arbeit nicht zum Leben reicht.

Damit diese Menschen, die von der Parteipolitik großteils in Stich gelassen werden, eine eigene Stimme haben, kandidiert der parteiunabhängige Arbeitslosenverein "Aktive Arbeitslose" bei den Gemeinderatswahlen im Bezirk Meidling.

Spitzenkandidat Roman M., der nach wegen einem Unfall seinen alten Job als Dachdecker nicht mehr ausüben kann und sich zum IT-Techniker umgeschult hat, kennt die Situation von in Armut lebender Menschen aus eigener Erfahrung. Er ist Vater ein 13jährigen Tochter. Daher ist im ein besonderes Anliegen, dass die Kindern im Bezirk gute Lebensbedingungen vorfinden.

Doch Meidling ist ein Bezirk, wo wenig für Kinder getan wird: Die Kinderspielplätze sind großteils ungepflegt und entsprechen nicht den Bedürfnissen der Kinder. Besonders krasses Beispiel ist der Kinderspielplatz im Wilhelmsdorfer Park: "Ich wohne seit elf Jahren im Bezrik und da wurde erst einmal der Sand der Sandkiste gewechselt, obwohl vom Gesetz her eine jährliche Erneuerung vorgeschrieben ist" bringt Roman M. die Sache auf den Punkt. Der Sand in der Grube ist nicht nur verschmutzt, sondern steinhart. Rund um die Sandkiste steht Zentimeter hoch der Schmutz. In einem abgesperrten Bereich gibt es einen extra Spielplatz nur für Kindergärten, dort wuchert gar das Unkraut schon meterhoch ...

Im Spielbereich wurde als Fallschutz Schotter verwendet. Der ist nicht nur suboptimal, sondern hat sich auf den asphaltierten Weg ausgebreitet, wo er ein besonderes Fall- und Verletzungsrisiko darstellt. Auch unter den den Spielplatz umgebenden Bäumen hat sich der Schotter schon ausgebreitet.

Im gegenüberliegenden Eck des Parks gibt es einen Fußballplatz, allerdings nur mit einem Tor. Die Kinder im Park wünschen sich ein zweites Tor und dass dort ein Rasen hin kommt, denn jetzt spielen sie am Erdboden, der sich nach einem Regen in eine Schlammwüste verwandelt. Der nahe beim Eingang liegende Abfluss ist nur sehr notdürftig vom umgebenden Schlamm befreit.

"Dass hier nichts getan wird, ist unverständlich, denn genau neben dem Spielplatz hat das für dessen Betreuung zuständige Stadtgartenamt (MA 42) eine Außenstelle. Deren Grünanlage selbst wird im Gegensatz zum nebenan liegenden Spielplatz bestens in Schuss gehalten" kommentier Roman M. die Zustände im Bezirk.

Arbeit gäbe es also mehr als genug, Arbeit suchende Menschen auch. Doch die Gemeinde Wien schickt lieber mit der Aktion 4000 auf Kosten des AMS 50 Arbeitslose in die U-Bahn, um ein paar herumliegende Zeitungen einzufangen und sinnlose an Scheiben herumzuwischen, damit die Öffentlichkeit den Eindruck gewinnt, es werde etwas gegen die Rekordarbeitslosigkeit getan.

Einen besonderen Schildbürgerstreich hat die Gemeinde Wien in einer nahen Baulücke in der nahen Bendlgasse 32 - 34 geleistet: Wegen einiger Anrainerbeschwerden würde der umzäunte und daher teure Ballspielplatz mit zwei Tischtennistischen zugebaut, obwohl neben dem Ballkäfig bereits ein ebenso kaum genutzter Tischtennistisch platziert wurde. Kinder scheinen in Meidling eben unerwünscht zu sein.

Aktive Arbeitslose fordern daher die laufende Betreuung und Erneuerung der Kinderspielplätze gemäß den Wünschen der Kinder in Meidling. In noch so schönen Parks Kinderplätze hinzubauen und verkommen zu lassen, das ist eindeutig zu wenig.

Weitere Informationen

Wiener Spielplatzverordnung (LGBl. Nr. 46/1991)

§ 11. (1) Der Eigentümer (jeder Miteigentümer) eines Wohngebäudes beziehungsweise einer Wohnhausanlage hat dafür zu sorgen, dass die Kleinkinderspielplätze, Kinderspielplätze und Kinderspielräume sowie die aufgestellten Kinderspielgeräte und der Spielsand in gutem, den Vorschriften der Bauordnung für Wien sowie dieser Verordnung entsprechendem Zustand erhalten und rein gehalten werden

(2) Vor Beginn der warmen Jahreszeit ist der Spielsand zu erneuern.

Anmerkung: Parks sind öffentliche Einrichtungen, da sollte es selbstverständlich sein, dass hier sogar strengere Kriterien als in Wohnhausanlagen gelten!

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