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Erster Kurzbericht vom 10. Meeting "People experiencing Poverty", 13. & 14. Mai 2011, Brüssel

Aktive Arbeits… am So., 15.05.2011 - 13:16

Ich bin gestern Abend nach Ausfall unseres Rückfluges um 2,5h verspätet aus Brüssel zurück gekommen und dank spontan organisierter Vernetzung gut in Graz angekommen.

Es war eine interessante Veranstaltung, wo ich alle meine Vorhaben umsetzen konnte:

  • Transparent war stets anwesend (zuerst im Hotelzimmer dann auf der Konferenz) >Fotos auf Flickr und wurde am Heimweg auch für der EU-Kommission aufgespannt :-) > Foto auf flickr
  • Fast alle UPR-Berichte verteilt (über 200 Exemplare), auch an alle EU-PolitikerInnen, derer ich habhaft werden konnte. Wir waren auch die einzigen, die grossflächig etwas verteilt haben
  • Kontakte geknüpft (nicht ganz so viele wie erhofft, da einfach zu wenig Zeit war)
  • Mehrmals kritisch und laut zu Wort gemeldet (auch Wodt von der AMSEL und Michi vom Augustin haben sich mehrmals wirklich super zu Wort gemeldet, Österreich war da insgesamt überrepräsentiert bei den Wortmeldungen ;-))
  • Die Aufführung der szenischen Darstellung des ungerechten Wirtschaftssystems ist uns gut gelungen (auch die anderer Länder waren interessant) >Fotos auf flickr (Dank an die deutsche Delegation für die Aufnahmen)
  • Viele Fotos gemacht >Fotoalbum auf flickr
  • Für AAATV eine Aufnahme vor der EU-Kommssion aufgenommen
  • Mit anderen Ländern (vor allem Deutschland aber auch Slowakei, Griechenland) bekräftigt, dass wir uns selbst europaweit vernetzen müssen, ein Austausch der Kontaktadressen wurde vereinbart sowie dass wir versuchen, ein Informationsnetzwerk aufzubauen
  • Als aussertourliches Highlight konnte ich die Belgische Regenbogenparade miterleben und dokumentieren >Fotoalbum auf flickr und Samstag Abend einen kleinen Ausflug ins nahe afrikanische Viertel machen.

Insgesamt war die Veranstaltung eher eine Verarschung von uns, denn

  • Politiker haben das gleiche Blabla wie in Österreich von sich gegeben, und sind kaum auf unsere Anliegen eingegangen, zum Teil sogar versucht, so zu tun, als würden wir deren Politik unterstützen
  • Nach Eröffnungsrunde durch Politiker diese zu einer Pressekonferenz (über "unser" Treffen abgerauscht sind) von der wir nicht erst erfahren haben >Fluchtfoto auf flickr
  • Nicht einmal das Sammeln von Forderungen/Fragen vorgesehen war und auch keine Abschlussresolution (die Deutschen haben da den Aufstand geprobt und rasch etwas zusammen gezimmert und es mehr schlecht als recht untergeschoben).
  • Es also Null Ergebnis gab, nicht einmal die Forderung nach mehr Ressourcen für unsere eigenen Organisierung/Vernetzung richtig lanciert werden konnte (habe ich aber in meinem Eingangsstatement zur Eröffnung schon präventiv darauf hingewiesen)
  • Aufgrund des eher dicht gedrängten Programms (1 1/2 Tage mit ca. 200 TeilnehmerInnen) liess wenig Zeit & Raum für die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch
  • Voll daneben war auch die Vertreterin des Europäischen Gewerkschaftsbundes, von der wir immerhin erfahren haben, dass die "Europäischen Sozialpartner" eine Rahmenvereinbarung zur "Arbeitsmarktintegration" oder ohne uns zu fragen so ausgehandelt haben
  • Es war oft die Rede vom "integrativen Arbeitsmarkt" und dass Arbeit und Wachstum Armut beseitige, ab und zu von Partizipation und dass ohne unsere Mitwirkung Armut nicht beseitigt werden können, aber nie die Rede von "Demokratie" und "Menschenrechten". Zwar wurden wir öfters als die "Experten für Armut" bezeichnet aber nie wurde uns ein Honorar für unsere "wertvolle Arbeit" angeboten ...
  • Bezeichnend für das Treffen war auch, dass gleich vis a vis vom (grössten?) Hotel in einer Baulücke ein Obdachloser sein "Zelt" aufgeschlagen hatte >Foto auf flickr... (ein vorbeigehender ärmlich aussehender Brüsseler erklärte, dass entgegen der üblichen Meinung nicht alle reich seien in Brüssel, dass es 20% Arme gäbe).
  • Auch unter den "Delegierten" waren nicht unbedingt nur Armutsbetroffene sondern vor allem auch jüngere Mitarbeiterinnen von NGOs.
  • EAPN (European Anti Poverty Network, eher der Zusammenschluss der grossen "Wohlfahrtsverbände") selbst zeigte sich nicht wirklich interessiert daran, dass wir Betroffene uns selbst organisieren. Auf der Teilnehmerliste waren bei vielen Ländern als Kontaktmailadresse nur jene des nationalen EAPN angegeben und bei den Einzelemailadressen nicht wenige falsch geschrieben (zufälligerweise eher jene von der kritischen Teilnehmer, also auch meine ;-)). Auch wer aller eingeladen wurde, dürfte nicht unbedingt in demokratischer Weise erfolgt sein sondern über den Filter der nationalen EAPNs.

Also insgesamt stehen wir wohl erst am Anfang einer Organisierung von unten. Nach 10 Jahren der "Beschäftigungstherapie"!

LG Martin Mair, Graz 16.5.2011

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