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Dienstaufsichtsbeschwerde über Herrn T. S., Casemanagement AMS Landesgeschäftsstelle Wien

Aktiver Admin am Mo., 16.03.2015 - 19:33

M.B.
XX
1220 Wien

AMS Wien Landesgeschäftsstelle
Frau Mag. Petra Draxl
Ungargasse 37
1030 Wien

Wien, am 16.03.2015

Dienstaufsichtsbeschwerde hinsichtlich Herrn T. S., Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle Wien

Sehr geehrte Frau Mag. Draxl,

ich habe Sie über meinen Fall Ende letzten Jahres in Kenntnis gesetzt. Auf Grund der mir zugänglichen Informationen durch die Akteneinsicht bin ich gewiss dass Herr T. S. durch seiner Beschreibung meiner Arbeitseinstellung mir geschadet hat und reiche hiermit Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Herrn T. S. ein. Herr S. war für geraume Zeit mein Betreuer beim Casemanagement in der Landesgeschäftsstelle Wien. Herr S. verhielt sich während der gesamten Betreuungszeit eher unprofessionell und legte ein äußerst aggressives Verhalten mir gegenüber an den Tag.

Herr S. nahm grundsätzlich keine Rücksicht auf meine Bedürfnisse, sondern versuchte immer möglichst viel Druck auf mich auszuüben. Obwohl ich in den letzten Jahren (seit 2012) bei drei verschiedenen Organisationen (bfi, Job-Transfair und Monsun) Coachings und Beratungsmaßnahmen (im Ausmaß von insgesamt 20 Monate) besucht habe, drängte mich Herr S. dazu eine weitere Coachingmaßnahme bei ABZ-Frauen bzw. Österreichischer Zivil-Invalidenverband in Anspruch zu nehmen. Ich habe bei beiden Organisationen angerufen und habe nachgefragt, welche Art der Unterstützung sie mir anbieten können, ob sie Kontakte zu Arbeitgebern haben und ob sie mich vermitteln können. Beide Organisationen informierten mich darüber, dass sie nur Beratung anbieten und keine Jobs vermitteln. Bei ABZ-Frauen war ich sogar persönlich und erhielt dort die Information, dass sie mir in meiner aktuellen Lage nicht weiter helfen können und auch ein Coaching (in Anbetracht meiner bereits absolvierten Coachings) nicht sinnvoll ist. Ich bin also nicht alleine mit meiner Meinung, dass 20 Monate Coaching ausreichend und zum jetzigen Zeitpunkt nicht die richtige Maßnahme für mich sind.

Da mir bei der Jobsuche aufgefallen ist, dass in meiner Brache (Bürokauffrau) bei sehr vielen Inseraten Englischkenntnisse erforderlich sind. Ich habe diese Information immer wieder bei den Kontrollterminen mit Herrn Schattleitner erwähnt und ihn gebeten, für mich einen Englischkurs zu buchen. Erst als ich bei meinem letzten Kontrolltermin Anfang Oktober in Begleitung erschien willigte Herr Schattleitner endlich ein.

Als ich Ende November die beantragte Datenauskunft erhielt, stellte ich fest, dass der über 70 Seiten lange Bericht im wesentlichen ein korrektes Bild meiner Betreuung bei den verschiedensten AMS-Betreuern wiedergibt. Aber der Bericht von Herrn S. über die Betreuung beim Case Management seit Mai 2014 widerspricht massiv den Tatsachen. Herr S. schreibt dort, Zitat:

"Ich habe Frau B. das Feedback von Monsun gegeben, dass der Job bei Firma Asfinag am Ende deswegen gescheitert ist, weil sie sich dort über alles beklagt hat und eine negative Ausstrahlung hatte."

Im September 2013 befand ich mich in einem Coaching bei Monsun. Meine dortige Beraterin Frau W. bot mir an ein unentgeltliches Arbeitstraining bei der Firma Asfinag AG von 3 Monaten (20 Stunden wöchentlich) zu machen, mit der Begründung, dass wenn eine Stelle bei diese Firma frei wird, die Möglichkeit besteht, nach 3 Monaten von der Firma übernommen zu werden. Ich wollte dem AMS zeigen, dass ich willig bin zu arbeiten und entschied mich das Angebot anzunehmen. Ich arbeitete mit vollem Engagement und Fleiß (meist mehr als 20 Stunden pro Woche) und wurde von der Firma sogar 3 mal nach Innsbruck auf Dienstreise geschickt. Obwohl ich am Ende meiner Tätigkeit ein sehr positives Feedback und ein ausgezeichnetes Dienstzeugnis erhielt, ergab sich leider keine Jobmöglichkeit bei der Firma Asfinag AG.

Herrn S. hatte sich laut Bericht mit meiner damalige Monsun-Betreuerin Frau W. in Verbindung gesetzt, da ich mir nicht erklären konnte, wie er trotzdem zu dieser Meinung über meine Leistung bei der Firma Asfinag AG kommt, vereinbarte ich einen Termin bei der Monsun Geschäftsführung (Frau Mag. S.). Bei dem Gespräch war auch Frau W. anwesend und bestätigte mir, dass sie mit Herrn S. telefonierte und ihn über das positive Feedback der Firma Asfinag AG informiert hat. Aus ihrer sich, besteht kein Zweifel an meiner positiven Arbeitsleistung bei der Firma Asfinag AG und sie versicherte mir, dass sie das auch so an Herrn S. weitergegeben hat. Das Gespräch mit der Monsun Geschäftsführung wurde protokolliert und Frau W. steht dem AMS jederzeit für eine Stellungnahme zur Verfügung.

Die schriftliche Bemerkung von Herrn S. entspricht nicht den Tatsachen und vermittelt einen schlechten Eindruck von meiner Person.

In der Folge beschwerte ich mich aus gegebenen Anlass über Herrn S. bei der Ombudsstelle und ich informierte auch Sie, danach wurde ich wieder in die zuständige Regionalgeschäftsstelle rücktransferiert.

Ich beschloss dennoch sicherheitshalber Akteneinsicht zu nehmen, was ich am 27.01.2015 in der Geschäftsstelle Prandaugasse auch tat, anlässlich dieses Termins nahm ich den elektronischen Datenauszug mit um ihn mit dem Papierakt zu vergleichen. Es stellte sich heraus, dass 5 Seiten bei den elektronischen Datenauszug fehlten, diese Seiten enthielten gerade jene Informationen, welche belegen, dass meine Arbeitsleistung anlässlich des Arbeitstrainings bei der ASFINAG, entgegen der Behauptung von Herrn S. sehr gut war.

Es kann nicht angehen, dass AMS Mitarbeiter Tatsachen zu dem Zweck verfälschen Arbeitslose zu demoralisieren, ich hoffe Sie werden entsprechende Schritte einleiten.

Ich hoffe Sie werden entsprechende Schritte einleiten.

Mit freundlichen Grüßen

M. B.

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