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Koryphäen: Im Kommandoton als unfähig degradiert. Datenschutzwidrige Bewerbungen über die Betroffenen hinweg?

Aktiver Admin am Mi., 30.03.2016 - 21:48

16.11.2015 (1. Tag)

9.00 h Dienstantritt. Empfang durch die Geschäftsführerin Frau Eva Steindl. Im Büro den Vertrag durchgegangen, Unterschrift. Gleich danach wurde ich zur Burgenländischen Gebietskrankenkassa geschickt, Fr. Steindl wollte unbedingt und dringend einen Sozialversicherungsauszug. Abholung des Auszuges zu Fuß, da ich keinen eigenen Pkw besitze. Zurück bei den Koryphaen sofortige Aushändigung des SV-Auszuges an die Geschäftsführerin plus Ermahnung warum es so lange gedauert hat. Erklärung von mir: Es gibt ja auch noch andere Menschen, die von der GKK was brauchen. Vor mir waren nämlich vier Leute angestellt. Außerdem bin ich zu Fuß gegangen.

Danach wurde ich gleich ins Büro bugsiert und der Büroleiterin vorgestellt. Der Raum sehr klein, vollgestellt mit Möbel. Unter anderem zwei Schreibtische – einer für Büroleiterin, andere für Bürolehrling. Für mich war ein Sessel reserviert, den ich hin- und herschieben konnte, je nachdem , wo ich gerade was erklärt bekam.

Vorstellung

Frau O., wir sind hier die “Bereichsleiterinnen” und duzen uns, Sie sind eine „Transitmitarbeiterin“, Sie können alle anderen Transitmitarbeiterinnen duzen oder es so halten wie Sie wollen. Das ist uns wurscht.” (Aber Hallo. Ich habe kein Problem damit, nur der Ton macht die Musik. Daran sollte die Büroleiterin vielleicht noch arbeiten.) Danach kam gleich der Satz, “es gibt zwei Pausen, eine um 10.15 h und eine zweite um 12.30h. Diese werden minutiös eingehalten. An den Arbeitsplätzen ist das Essen verboten. Getrunken wird übrigens auch nicht am Platz, auch verboten. Als ich mir erlaubt habe nach dem Warum zu fragen, wurde ich gleich angebafft. Weil es Frau Steindl nicht will.

Na fein, ich darf zwischendurch noch nicht mal ein Stück Obst essen oder mir einen warmen Tee an den Platz stellen, um was zu trinken. Nur unten in den Pausen im Aufenthaltsraum.

In der 15 Minuten Pause wollte ich aufs WC. Vor mir fünf Frauen angestellt. Als ich an der Reihe war waren die 15 Minuten gerade vorbei. Als ich nach oben kam, kam mir die Büroleiterin entgegen. Ich wurde mit dem Satz in Empfang genommen, “Eigentlich sollten sie allein hochkommen und überhaupt sind Sie drei Minuten über der Pause”.

(Anm. Die Damen Leiterinnen haben sich ein schönes kleines Königreich eingerichtet, muss man schon sagen. Mittagspausen in ihrem kleinen Separee mit Ledersesseln, jeden Tag wird Essen bestellt, die Tür hinter sich zugemacht und dann wird gegackert. Der Rest wird schön klein gehalten, wenn man wagt, das Maul aufzumachen, kriegt man eine drauf und wird sofort auf seinen Platz verwiesen. Geht ja ganz leicht mit den Langzeitarbeitslosen.)

Es wird erwartet, dass man im Akkord arbeitet. Wenn Büroleiterin merkt, dass man 10 Sekunden von der Arbeit abschaut, gibt es gleich eins drauf. „Sind Sie schon mit den Sachen die ich Ihnen aufgetragen habe, fertig? Nein? Konzentrieren Sie sich bitte darauf und befolgen Sie genau die Dinge mit denen ich Sie instruiere. Es gibt kein persönliches Wort, nichts was einem ein Willkommen signalisiert, alles im Befehlston und Austeilen von Kommandos. (Anm. Bin 20 Jahre berufstätig gewesen, dachte einiges erlebt zu haben, aber das ist so unglaublich. Muss es selbst erleben, würde es sonst niemanden glauben.)

Am ersten Tag gleich mit einem Konvolut an Infos und Arbeitsabläufen bombardiert worden, kann kein Mensch auf einmal auffassen und verarbeiteten. Büroleiterin: Was glauben Sie, im Job verläuft das auch nicht anders. Aha. Hatte wohl bisher immer Gnade in meinen Jobs erfahren. Keine einzige Einschulung verlief so.

12.20h. Man wird von der Büroleiterin in die Pause geschickt. „Ich schicke Sie nun in die Mittagspause!“. Nicht vergessen, genau 30 Minuten. Wird ja immer besser. Mit mir ist noch nie so gesprochen worden. Ich bin 48 Jahre alt, HAK-Matura, Diplom der Europa-Wirtschaftsakademie, langjährige Berufserfahrung, lauter Assistenzjobs. Mit mir wird mit einem kleinen debilen Vollidioten gesprochen.

Also runter in den Pausenraum. Leider kein Platz frei, weil von den Damen aus der Schneiderei besetzt. Der Pausenraum ist eine kleine Küche mit Mikrowellenherd und Kühlschrank. Im hinteren Raum zwei Toiletten integriert, im vorderen Bereich ein Esstisch mit ein paar Sesseln. Gefühlt 2 x 2 m. Also wohin mit mir. Im Büro darf nicht gegessen werden, im Aufenthaltsraum kein Platz. Also raus auf die Straße. Es ist die Hauptstraße in Neusiedl am See. Bin die Straße auf- und ab gegangen und habe schnell mein Brot reingewürgt. Beeilung. Wieder zurück, da 30 Minuten gleich um.

Am Nachmittag wieder mit 10 Sachen gleichzeitig konfrontiert worden, weil es ja auch ganz genau so im normalen Büroalltag abläuft. Zwischendurch wieder die Anmerkung der Büroleiterin, dass ich viel zu langsam bin. (Anm. Was wird von mir erwartet? Ich bin den ersten Tag dort und soll das Unternehmen führen? Jeder Name, jedes Dokument, Serververlauf, alles ist neu).

Späterer Nachmittag. Büroleiterin will, dass ich sogenannten Büroeinstiegstest mache. Besteht aus drei Teilen. Erstellen einer kleinen Excel-Kalkulation, Erstellen eines Angebots anhand von Stichwörter, Korrigieren eines Textes mittels Rechtschreibprogramm. Ich dachte, ich kann diesen Test in Ruhe und einem Lauf durcharbeiten. Aber falsch. Schon kurz nachdem ich begonnen hatte, hat sie mir wieder was Neues zu erklären begonnen. Also habe ich die Prüfungsdatei geschlossen, um mich auf sie zu konzentrieren.

Danach wieder weiter mit meiner Excel-Aufgabe. Ein paar Minuten später kommt sie wieder mit was daher. Aufgabe geschlossen, Konzentration auf die Büroleiterin. Das ging die ganze Zeit so. Ich konnte nie konzentriert meine Aufgabe erledigen. Also wurde ich auch nicht fertig. Genau auf Minute 16.30h PC runterfahren, Büroschluss.

Es herrscht absolutes Handyverbot während der Dienstzeit. Man (= Transitarbeitskräfte) darf es noch nicht mal in die Hand nehmen. Nur in der Pause, sprich 10.15h und 12.30h. Ich wollte am ersten Tag fünf Minuten vor Büroschluss bei der ÖBB den Busfahrplan aufrufen, da wie erwähnt, kein eigener Pkw und von Öffis abhängig. Wurde von der Büroleiterin in einem Ton angebafft, der seinesgleichen sucht. Ich habe Ihnen bereits mehrmals gesagt, dass während der Büroarbeitszeit absolutes Handyverbot herrscht!!!“ Wollte ihr erklären, dass es aber für mich wichtig ist und es drei Sekunden dauert, da ich wissen muss, wann mein Bus abfährt. War ihr völlig egal. Musste das Handy weglegen.

Befehle, Befehle, Befehle.

17.11.2015 2. Tag

Ging wie der erste Tag los. Kommando, Befehl, Kommando, Befehl.
Im Laufe des Vormittags Weiterarbeit am Büroeinstiegstest. Diesmal in einem durch. Als ich fertig war, Kommentar der Büroleiterin: „hat ja ganz schön lange gedauert…“ Antwort meinerseits: Wurde ja genug oft dabei unterbrochen. Kommentar der Büroleiterin wiederum: Es liegt ja an Ihnen, wie Sie Ihre Prioritäten setzen. Sie hätten ja meine Aufgaben erledigen können und zwischendurch immer am Test arbeiten können.

Fazit:

Ich bin die unfähige langsame Arbeitslose. Kann mich nicht organisieren und Prioritäten setzen. Hätte nicht Testaufgaben weglegen sollen, sondern sagen, dass hat jetzt Vorrang und muss erledigt werden. Ich hingegen, habe die Sachen der Leiterin vorrangig behandelt. Ich wurde belehrt, der Büroalltag laufe auch ganz genau so. Man kann sich nicht nur auf eine Aufgabe konzentrieren, es kommen ganz viele Situationen dazwischen.

Aber sollte man das nicht gleich von Anfang an kommunizieren. Es war mein erster Tag dort. Ich bin von einem Test ausgegangen wie man ihn mittlerweile bei jeder Personalagentur machen muss. Dort sitze ich ja auch in einem Raum wo ich in Ruhe konzentriert an diesem Test arbeiten kann.

Ich wurde von der Geschäftsführerin wieder darauf angesprochen, warum ich mich so weigere, im Verkauf des Shops mitzumachen bzw. bei der Mitarbeit in den anderen Bereichen der Koryphäen (Schneiderei, Aussortieren der gespendeten Kleidungsstücke, Nähen von Schürzen, Basteln von kleinen Stoffsäckchen die mit Lavendel befüllt werden, Nähen von Schürzen, Einpacken von Vanillekipferl, Betreuung des Standls am Weihnachtsmarkt)

Sie weiß, dass es ganz klar zwischen AMS und mir so festgelegt ist, ausschließlich Büro. Aber sie gibt keine Ruhe.

Wieder die Dinge im Akkord erledigen. Pause. Nirgends ein Platz. Wieder raus auf die Straße. Gott sei Dank regnet es nicht. Kann nichts essen. Habe das Gefühl Betonplatte liegt auf mir. Zwinge mich wieder zurück zu gehen.

Auswertung des Büroeinstiegstest:

Die Aufgaben waren perfekt und fehlerlos ausgearbeitet. Aber angeblich war ich auch die langsamste von allen bisherigen Teilnehmerinnen. Ich wollte nochmal erklären, dass ich die Aufgaben nicht in einem durch gemacht habe. Hat niemanden interessiert. Ist mein Problem, wenn ich nicht weiß, wie man Prioritäten setzt!! Muss man sich mal vorstellen. Kommunikation muss auch gelernt sein.

18.11.2015 3. Tag

Kommando, Befehl, Kommando, Befehl. Jeden Tag mindestens zehn neue Komplettabläufe. Keine Zeit, um das bereits Erklärte zu verarbeiten, anzuwenden und zu verarbeiten. Wenn man die Leute darauf anspricht, wird man regelrecht vorgeführt. Das ist zu viel? Was machen Sie dann, wenn sie bei einer Firma arbeiten? Dort geht es genau so zu. Ja aber bitte, man muss doch nicht innerhalb von zweieinhalb Tagen Komplettabläufe in Akkordzeit allein bewältigen.

Ich habe mittlerweile Zweifel an mir selbst. Mir wurde im Laufe meiner beruflichen Laufbahn immer wieder bestätigt, wie genau und fix ich arbeite. Ich hatte bisher auch keine Auffassungsprobleme. Ich besitze exzellente Arbeitszeugnisse die das bestätigen. Aber hier bin ich scheinbar der letzte Depp auf Erden, fernab jeglicher Realität.

Wurde der Outplacerin vorgestellt. Kurzes Gespräch. Nichts Positives. Mir wurde erklärt, dass man mit 48 Jahren und Langzeitarbeitslosigkeit Erwartungen drastisch runterschrauben muss. Denn ab dem 35. Lebensjahr sei es eh vorbei. (Anm. Herrje, ich bin 48!!! Kann mich gleich kompostieren)

Outplacerin:

Jobs in der näheren Umgebung können Sie abschreiben. In Neusiedl am See gibt es drei berufsbildende Schulen mit hervorragenden jungen Leuten. Diese Leute haben alle Praktika bei Unternehmen in der Umgebung gemacht und sich gute Netzwerke aufgebaut, die meisten haben bereits Jobzusagen. Gleich nach Schulabschluss wandern sie genau in diese Jobs. Der Rest hat ebenso gute Verbindungen. Mütter, Väter, Cousinen, Tanten, etc. sitzen in Firmen und wissen bereits im Vorhinein, welcher Job neu besetzt wird. Genau diese Info geben sie an ihre Leute weiter. Menschen außerhalb dieses Netzes kommen nie in den Genuss solcherlei Infos. Ämter, Behörden, Gericht fallen ebenso weg. Da brauchen Sie einen guten Schieber in hochrangiger Position der Sie da rein bringt, weil alles ein großes Politikum ist.

Ich erlaube mir nachzufragen, ob ich mich weiter bewerben soll oder gleich den Strick nehmen? Sie meinte, weiter bewerben und den restlichen Mist der übrig bleibt, aufpicken.

Danach beauftragt sie mich für folgende Aufgabe:

Alle Bewerbungsunterlagen der Transitmitarbeiterinnen auf Vollständigkeit durchgehen. Alle Unterlagen formal prüfen. Schauen, ob brauchbare Bewerbungsfotos dabei sind.

Danach gibt sie mir einen Ausdruck einer Stellenausschreibung. Ich soll für zwei Transitmitarbeiterinnen eine Bewerbung vom Email-Account der Outplacerin verschicken. Sie zeigt mir kurz, wie ich Zugang auf ihren PC kriege, wo ich die gespeicherten Dinge finde und wie ich sie abschicken soll. Es war aber dermaßen schnell (die Outplacerin macht diesen Job übrigens seit 20 Jahren), dass ich mit meinen schriftlichen Aufzeichnungen folgen konnte. Als ich mir erlaubte nochmal nachzufragen, folgte eine Schimpfkanonade vom Feinsten. Zuerst bin ich erschrocken, da sie mich laut beschimpft hatte. Als ich mich gefasst hatte, sagte ich ihr, sie solle damit aufhören. Ich lasse mich weder vorführen noch derart anreden. Ich bin doch nicht eine entmündigte, entrechtete Rotzpiepn für sie.

O-Ton Outplacerin

Sie könne nicht glauben, dass ich jahrelang in einer gehobenen Position gearbeitet habe. So wie ich mich anstelle. Wie der erste Mensch. Wo ich meine Ausbildung gemacht habe oder ob ich überhaupt eine gemacht habe. Wie im Kindergarten. Würde stolz herum posieren und eh nichts dahinter. Sie würde mir schon beibringen wie der Hase läuft

Danach ging das noch gute fünf Minuten so weiter, bis es mir dann gereicht hat. Was soll das ? Ich bin grade mal zwei Tage dort und es wird angekreidet, wenn ich nach Gepflogenheiten nachfrage. Mit Verlaub, wenn ich zwanzig Jahre mit dabei bin, mache ich auch Vieles im Schlaf. Nur für mich ist alles neu dort. Aber der Umgangston von dieser Person ist derart derbe. Danach meinte sie, sie sei halt so, man nennt das Direktheit. Es gibt aber einen eklatanten Unterschied zwischen Direktheit und Respektlosigkeit, Unverschämtheit und Beleidigungen.

Auch höre ich ständig, dass ich zu langsam sei. Aber die Erwartung kann doch nicht sein, dass ich nach zwei Tagen den Betrieb leite. Jeder Name, Handgriff, jedes Dokument, Serververlauf, selbst die Aneinanderreihung der Funktionsleiste auf dem PC ist anders als ich es kenne. Das entspricht doch nicht der Realität. Ich hatte noch nie eine Einschulung die so abgelaufen ist wie dort.

Wieder zurück ins Büro. Bin die Bewerbungsunterlagen der Transitdamen durchgegangen. Keine einzige hat vollständige Unterlagen, geschweige denn entsprechen sie der gängigen Form. Erstelle Deckblatt, tippe Lebensläufe, mache Vermerke über Dinge die komplett fehlen.

Nehme mir Ausdruck der Stellenausschreibung zur Hand und lese sie mir genau durch. Kann Auftrag der Outplacerin nicht durchführen, weil es eine Online-Bewerbung ist. Heißt, ich müsste für die beiden Transitmitarbeiterinnen einen Mail-Account bei gmx, gmail, etc. erstellen. Warte auf nächsten Tag und weitere Instruktionen. Das zum Thema Genauigkeit und Schnelligkeit. Der Arbeitsablauf kann nicht durchgeführt werden, da Outplacerin nur die drei ersten Zeilen eines Textes intellektuell erfasst.

Nach Büroschluss checke ich mein Handy. Ein Haufen Anrufe auf die ich nicht reagieren konnte, weil absolutes Handyverbot herrscht. Kann noch nicht mal auf Anrufe die meine Bewerbung betreffen, reagieren. Mailcheck auch nur am Abend daheim.

19.11.2015 4. Tag

Am Vormittag ist Büroleiterin und Geschäftsführerin nicht im Haus. Tags zuvor aber schon zu erledigende Aufgaben erteilt. Pause 10.15h. Wollte mir ein paar Weintrauben in den Mund stecken. Wurde vom Bürolehrling ermahnt „Essen am Arbeitsplatz nicht erlaubt“. Zu Mittag Büroleiterin wieder anwesend. Fragt, was mit den Bewerbungsunterlagen bzw. Mails ist. Erkläre, dass Großteil der Bewerbungsunterlagen nicht vollständig sind. Deckblätter für CV bei mindestens acht Transitmitarbeiterinnen erstellt. Ebenso einige Lebensläufe neu abgetippt, da nur als PDF vorhanden und von der Outplacerin nicht bearbeitet werden können. Fotos entweder als PDF vorhanden oder gar nicht. Die zwei Bewerbungsunterlagen für die beiden Transitdamen nicht weggeschickt, da Online-Bewerbungen.

Büroleiterin bei den beiden Damen im Shop nachgefragt, ob okay, wenn wir im Büro Account für sie erstellen. Eine Dame ja gesagt, zweite Dame an diesem Nachmittag nicht im Haus. Daher von dieser Dame kein Okay.

Auftrag Büroleitung an mich – Erstellen eines E-Mail-Accounts bei gmx für die beiden Damen.

Gebe bei gmx persönliche Daten ein, frage die Büroleiterin, wie wir Passwort und Kontrollfrage eingeben. Wollte nämlich die Dame zu uns ins Büro holen, damit sie ihr eigenes geheimes Passwort kreiert. Büroleiterin verneint, meint, Dame habe okay gegeben, für Erstellung des Accounts. Ergo, wir erstellen ihn, und zwar komplett. Als ich ihr entgegnete, wollen wir die Damen nicht mal holen, damit sie sich AGB und Datenschutzerklärung durchlesen können, wurde sie beinahe wild. Sie pfauchte mich an, ich solle gefälligst weitermachen. Ich vergebe also Passwort, Prüfungsfrage und -antwort, hake auch AGB und Datenschutzerklärung als gelesen an!!!!

Somit hat jeder neben der Account-Besitzerin auch Zugang zum Account.

Büroleiterin meinte, geht nicht anders, wir müssen Bewerbungen wegschicken können. Die Transitdame könne ja ihr Passwort ändern.

(Anm. Kann ein Mensch der nicht im Alleingang fähig ist, ein eigenes Onlinekonto zu errichten auch allein ein Passwort ändern? Ist es okay, nicht über AGB und Datenschutz aufgeklärt zu werden?)

Ich könnte noch heute von meinem privaten PC in das Konto der Transitmitarbeiterin einsteigen und ihre ganze Korrespondenz verfolgen.

Zwischendurch kommt Büroleiterin und fragt mich, ob sie mich für den Weihnachtsmarkt an zwei Tagen einteilen kann!!! Das gibt’s doch nicht. Wie oft noch. NEIN.

Natürlich sind alle stinksauer, weil ich mir erlaube, nein zusagen. Die gesamten Bereichsleiterinnen und Büroleiterin ziehen sich in einen anderen Raum zurück und kotzen sich über mich aus.

Den Rest hat mir das Ganze nach Büroschluss gegeben. Da ich das Telefon nicht höre (es gilt absolutes Handyverbot), wenn es läutet und auch nicht meine Sprachbox abhören kann, nur in den besagten Pausen, ist es nun passiert, dass mich eine Dame einer Agentur kontaktieren wollte und zu einem Test eingeladen hat. Das erste Mal hat sie sich vorgestern gemeldet. Als ich sie nach Büroschluss kontaktieren wollte, war sie nicht zu erreichen.

Am nächsten Tag in der Früh war sie noch nicht da. Am Nachmittag hat mich die Nachricht ereilt, ich bräuchte nicht mehr zum Test zu kommen.  Wer eineinhalb Tage braucht, um auf eine Nachricht zu reagieren, sei unzuverlässig. Nun kann man behaupten, es war ja nur ein Test.

Für mich ist es lebensnotwendig auf Anrufe wie diesen reagieren zu können. Das darf doch nicht wahr sein, dass ich Stunden und Tage damit verbringe, anderen die Lebensläufe zu aktualisieren und ich auf meine Sachen nicht reagieren kann. Die Büroleiterin hält sich auch nicht an diese Regel. Immer wieder ertappe ich sie, wie sie privat telefoniert. Da geht es um private Sachen, die ihren Sohn und seine Spielsachen betreffen. Oder sie beredet Dinge mit ihrem Mann. Was soll das? Und ich werde gehalten, wie ein entrechtetes Wesen?

So geht das nicht mehr. Ich lasse mich so nicht behandeln. Ich bin zwar arbeitslos, aber deswegen noch lange nicht entmündigt. Und das bin ich dort. Deswegen habe ich für mich entschieden, keinen einzigen Schritt mehr in diese “Einrichtung” zu setzen.

20.11.2015

Habe Mail an AMS verfasst und meine Sicht der Dinge erklärt. Außerdem habe ich das DV während der Probezeit gelöst. Bis heute keine Antwort darauf.

Am Vormittag kam dafür ein Mail von der Geschäftsführerin der Koryphäen. Sie mache sich Sorgen, ich müsse nicht in den Verkauf, blabla. Als ob es darum ginge.

 

Anmerkungen Aktive Arbeitslose:

  • Der Arbeitgeber hat keinesfalls das Recht, den Sozialversicherungsauszug zu verlangen! Auch ein SÖB hat sich an das Arbeitsrecht und das Datenschutzgesetz zu halten! Daher diesen keinesfalls aus der Hand geben!
  • Wenn Arbeitgeber Transitarbeitskräften Aufgaben von Schlüsselarbeitskräften übertragen, dann kann das eine konkludente Anstellung als Schlüsselarbeitskraft gewertet werden, weshalb dann auch der entsprechende Lohn nach Kollektivvertrag zu zahlen wäre
  • Keinesfalls darf ein SÖB private E-Mail-Adressen für seine MitarbeiterInnen anlegen und auch nicht Stellenbewerbungen für die TransitmitarbeiterInnen machen! Es handelt sich hierbei um eine grobe Verletzung des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte und könnte verwaltungsrechtlich oder sogar strafrechtlich geahndet werden!
  • Auch ein SÖB hat geeignete Pausenräume zur Verfügung zu stellen! Ebenso Spinde für die Umkleidung bzw. Aufbewahrung persönlicher Gegenstände.
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