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BBRZ Villach: Reha-Planung mit vielen Leerläufen

Aktive Arbeits… am Mi., 10.06.2015 - 00:24

Auszug aus einem Protokoll über das Treffen der Kärntenr Regionalgruppe von Aktive Arbeitslose Kärnten am 10.6.2015

Arnolf berichtete von seinen Erfahrungen. Ihm zufolge gibt es immer wieder Probleme mit dem Datenschutz. Deshalb warf er einen anonymen Brief in den sogenannten „grünen Kasten“, worin die TeilnehmerInnen Wünsche, Anregungen und Beschwerden schriftlich deponieren können. Arnolf meinte, dass noch keine Reaktion auf seinen Beschwerdebrief erfolgt ist und dass es fraglich ist, ob die Problematik überhaupt behandelt werden wird.

Der persönliche und berufliche Background der TeilnehmerInnen, unter denen es auch welche mit besonderen Bedürfnissen gibt, ist sehr unterschiedlich.

Beim BBRZ wird jedem/r TeilnehmerIn eine persönliche Betreuerin bzw. Trainerin zugewiesen, die meist unfreundlich und schnippisch ist. Beim BBRZ werden oft den ganzen Tag nur Erprobungen durchgeführt, mit Eignungstests und Intelligenztests. So sind oft den ganzen Tag nur mathematische Aufgaben zu lösen.

Dann gibt es Bewerbungstrainings, bei denen Lebensläufe verfasst werden. Im BBRZ wird meistens nur auf die Defizite hingewiesen, nicht aber auf die positiven und starken Seiten (Talente, Interessen) der TeilnehmerInnen (TN). Deshalb herrscht oft eine gedrückte, depressive Stimmung. Möchte ein Teilnehmer irgendwohin gehen, so muss er als erwachsener Mensch um Erlaubnis bitten und auch eine Bestätigung bringen. Arnolf meinte, er und seine KollegInnen würden wie Kinder behandelt werden.

Im BBRZ gibt es keinen Stundenplan, weshalb die TeilnehmerInnen am Vortag nicht wissen, welche Themen oder Tests am nächsten Tag am Programm stehen. Alle TeilnehmerInnen befinden sich in einer Klasse und müssen sich dem gleichen Programm unterziehen. Vorkenntnisse werden nicht berücksichtigt. Daher müssen alle TeilnehmerInnen die gleichen Aufgaben machen. Es gibt z.B. verschiedene Leute mit verschieden guten Englischkenntnissen. Da alle dieselben Aufgaben machen müssen, sind die einen unterfordert, weil die Aufgaben zu leicht sind, die anderen überfordert.

Im BBRZ gibt es beim Personal SozialpädagogInnen genauso wie PraktikantInnen (Psychologie-StudentInnen), die aber auch oft frustriert und überfordert sind. Wenn eine TeilnehmerIn z.B. eine Aufgabe nicht lösen kann, so hilft oder erklärt der Trainer der TeilnehmerIn nicht, wie die Aufgabe zu lösen geht, sondern fordert nur auf, die Aufgabe zu lösen probieren. Nach Arnolf ist das eine Nötigung der TeilnehmerInnen. Eine Frau hat auch wegen ihres Lebenslaufs fast zu weinen begonnen, weil sie ihre Kinder leugnen hätte sollen (also nicht in den Lebenslauf schreiben hätte sollen, dass sie alleinerziehende Mutter von drei Kindern ist).

Der Großteil der TeilnehmerInnen hat nur einen Hauptschulabschluss, trotzdem werden die Erprobungen auf Gymnasium- bzw. Maturaniveau durchgeführt. Zu den Aktivitäten beim BBRZ gehören auch Aktivitäten an der frischen Luft (Spaziergänge, gemeinsame Bewegung).

Das BBRZ ist eine Privatfirma, die durch AMS und PVA bezahlt wird. So ist das BBRZ durchbudgetiert, die BBRZ-Programme dauern abhängig von den TeilnehmerInnen 8 Wochen, 12-16 Wochen. Das BBRZ ist damit gezahlt, die Programme sind ein Geschäft für das BBRZ mit dem einzigen Ziel, die TeilnehmerInnen„beschäftigt“ zu halten.

Im Rahmen der Maßnahme ist auch ein 14tägiges Praktikum in einem Betrieb zu absolvieren, das nicht zu den angestrebten Ausbildungs- und Berufszielen der TeilnehmerInnen passt. Die Vermittlung zu den Praktikumsstellen erfolgt durch die TrainerInnen, die bereits gute Kontakte zu den Firmen haben, da diese immer wieder PraktikantInnen vom sozialökonomischen Betrieb "Neue Arbeit" bei sich arbeiten lassen.

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